Corporate Identity: 3 Wege zu deiner persönlichen Unternehmensidentität
In Sydney campen Apple-Fans vor einem Apple-Store 10 Tage bevor das iPhone X herauskommt, in Singapur übernachten loyale Kunden trotz Regen vor dem Geschäft, um die Ersten zu sein, die das neue Produkt ergattern. Diese Schlagzeilen gingen 2017 um die Welt und so mancher fragte sich: Warum tun sich die Menschen das an?
Entgegen der Meinung vieler Verbraucher, ihre Kaufentscheidungen seien logisch, wurde bereits von zahlreichen Verhaltensforschern belegt, dass das nicht stimmt. Menschen sind vorhersehbar irrationale Wesen, wie der Verhaltensökonom Dan Ariely es so treffend formulierte, und treffen ihre Entscheidungen aufgrund von emotionalen Faktoren. Dabei stehen Sympathie, das Gefühl der Fairness und die Identifikation mit einem Unternehmen an erster Stelle. Stimmen diese überein, werden Kunden zu treuen Fans und scheuen nicht davor, Dinge auf sich zu nehmen, welche die Vernunft klar übersteigen.
Mittels einer konsequent durchgeführten Corporate Identity (CI) gelingt es Unternehmen wie Apple, Google und Co. ein Tribe (englisch für Stamm), sprich eine Gruppe von Menschen, hinter sich zu bringen, die ihnen nicht bloß ihr Gehör, sondern ihre Zugehörigkeit schenkt.
Doch was gehört eigentlich zu einer guten Corporate Identity dazu? In diesem Artikel erfährst du, was ihre wichtigsten Komponenten sind, wie du dein persönliches Unternehmensdesign gestaltest und den Grundstein für deine Corporate-Fanbase legst.
Übrigens: Wusstest du, dass der Architekt Peter Behrens in Deutschland als Erfinder des Corporate Designs gilt? Er kreierte in den Jahren 1907–1914 erstmals ein einheitliches Design für das Unternehmen AEG.
Was ist die Corporate Identity?
Die Corporate Identity oder Unternehmensidentität ist viel mehr als das ansprechende Briefpapier und die edlen Visitenkarten mit deinem Firmenlogo. Denn vor allem die Philosophie, Werte, Richtlinien sowie die Art und Weise, wie du intern oder mit deinen Kunden kommunizierst, sind Teil der CI. Vereinfacht gesagt, umfasst die Corporate Identity der Definition nach alles, was die äußere Wahrnehmung eines Unternehmens beeinflusst und zu dessen Außenwirkung beiträgt.
Abgrenzung zum Corporate Design
Das Corporate Design hingegen umfasst lediglich einen Teilbereich der Unternehmensidentität und wird durch das visuelle Erscheinungsbild ausgedrückt. Dazu gehören Logo, Schriftarten, Farben, Motive und Muster.
Wofür braucht mein Online-Business eine Corporate Identity?
Das Ziel einer guten Corporate Identity besteht darin, ein einheitliches Auftreten und die Ganzheitlichkeit des Unternehmens zu signalisieren. Gleichzeitig wird auf diese Weise die eigene Marke etabliert und über das Design ein Wiedererkennungswert geschaffen.
Der Automobildesigner Gordon Wagener sagte einst: „Das Design gibt uns eine emotionale Heimat.“
Das Ziel eines jeden Unternehmers ist, dass sich die Kunden und Mitarbeiter mit seinem Produkt identifizieren und wohlfühlen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du mit ihnen eine gemeinsame Sprache sprichst. Warum sich der Aufbau einer Unternehmensidentität nicht nur für große Firmen, sondern auch für Shopbesitzer oder Kleinunternehmer lohnt, verrät die folgende Aufzählung.
3 Gründe für ein konsequentes Unternehmensdesign
Vor allem im Online-Geschäft ist das Design das Erste, das deine Kunden von deinem Unternehmen sehen. Über dein Corporate Design wird der erste Eindruck geprägt und beeinflusst maßgeblich, welche Art von Beziehung der Verbraucher zu deinem Unternehmen aufbaut. Wie profitierst du davon?
Kundenvertrauen gewinnen
Wenn du deine Kunden durch ein ansprechendes Unternehmensdesign überzeugst und es schaffst, positive Emotionen bei ihnen auszulösen, kannst du Vertrauen zu ihnen aufbauen. Gleichzeitig grenzt du dich von deinen Wettbewerbern ab.
Produktwahrnehmung steigern
Ein gutes Corporate-Identity-Design sorgt für eine bessere Wahrnehmung deiner Produkte am Markt und unterstützt deine Social-Media-Aktivitäten. Gerade für Betreiber von Onlineshops wird dies immer wichtiger.
Besser verkaufen
Wenn es dir gelingt, mithilfe deines persönlichen Unternehmensdesigns eine authentische Botschaft zu vermitteln, kannst du deine Kunden schneller für dich gewinnen und dein Produkt leichter verkaufen.
Integriere diese Bestandteile in dein Corporate-Identity-Konzept
Ein durchdachtes Corporate-Identity-Design hilft dir also, dein Unternehmen effektiv zu repräsentieren und deine Kunden wirkungsvoll zu erreichen. Doch was gehört darüber hinaus zu einer guten, persönlichen Unternehmensidentität dazu? In der Regel setzt sich eine Corporate Identity aus fünf Bestandteilen zusammen:
Corporate Design: Der Blickfang
Das Corporate Design betrifft, wie oben beschrieben, das Aussehen deines Unternehmens. Hier ist es vor allem essenziell, nach außen einheitlich aufzutreten. Dein Unternehmen sollte ein harmonisches Gesamtbild vermitteln, denn nur so erzielst du einen hohen Wiedererkennungswert.
Am einfachsten bleibst du in Erinnerung, wenn du dir für dein Online-Business ein geeignetes Logo generierst und dieses konsequent auf deiner Internetpräsenz, auf deinen Produktverpackungen, aber auch auf Lieferscheinen und Rechnungen verwendest.
Vor allem, wenn du keinen erfahrenen Grafikdesigner an deiner Seite hast, ist es meist nicht ganz einfach, ein passendes Firmenlogo zu entwickeln. Deshalb findest du nachfolgend ein paar Tipps, die dir dabei helfen.
Von der Idee zum Logo – so gelingt es leichter
Bevor du loslegst, überlege dir, was du mit deinem Logo repräsentieren möchtest. Notiere Werte, Eigenschaften und Ziele, die dir und deinem Unternehmen wichtig sind. Alternativ kannst du eine Mind Map dafür nutzen. Diese Informationen können dir später dabei helfen, geeignete Bilder, Symbole oder Farben zu identifizieren.
Natürlich brauchst du zu Beginn eine erste Idee. Hierfür empfiehlt sich ein Blick in die Datenbanken wie Logospire, denn darin findest du zahlreiche Logos anderer Unternehmen, von denen du dich inspirieren lassen kannst.
Du solltest aber auch deine Wettbewerber etwas genauer unter die Lupe nehmen. Welche Farben verwendet die Konkurrenz? Wie sehen ihre Logos aus? Schließlich möchtest du dich von ihnen abheben.
Nimm dir ein Beispiel an großen, erfolgreichen Unternehmen wie Coca-Cola oder AEG und überlege dir eineinfaches Logo, das sehr einprägsam ist. Wähle dabei wenige, aber gut geeignete Farben. So steht Blau beispielsweise für Vertrauen, Rot symbolisiert hingegen Leidenschaft. Hast du deine Farben ausgesucht, musst du nur noch dafür sorgen, dass sie auch miteinander harmonieren. Prüfe das zum Beispiel mittels eines Farbengenerators.
Wenn dir das künstlerische Talent nicht in die Wiege gelegt wurde, können dich kostenlose Online-Logogeneratoren wie Hatchful oder Canva bei der Umsetzung unterstützen.
Corporate Communication: Die richtige Ansprache
Mit einem Logo allein ist es selbstverständlich nicht getan. Eine gute Corporate Identity umfasst auch einen einheitlichen, klar definierten Sprachstil, der festlegt, wie du intern und extern kommunizierst. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, dass du deine Zielgruppe gut kennst, denn nur so kannst du sie wirkungsvoll erreichen.
Du oder Sie?
Wenn du mit deinen Produkten eher ein junges Publikum ansprichst, empfiehlt sich eine lockere, vertraute Ansprache per „Du“. So hält es beispielsweise auch das schwedische Möbelhaus IKEA. Legt dein Unternehmen hingegen Wert auf Förmlichkeit, solltest du einen gehobeneren Sprachstil bevorzugen. Dies gilt gleichermaßen für die interne Kommunikation mit Mitarbeitern und Kollegen.
Effizienter durch Vorlagen
Da die Sprache einen erheblichen Einfluss auf das Image deines Unternehmens hat, solltest du sorgfältig definieren, wie du auf Kundenanfragen reagierst, mit Retouren umgehst oder in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram auftrittst.
Am einfachsten gelingt dies, wenn du dir Richtlinien erstellst, Textbausteine formulierst oder Vorlagen generierst. Ob Rechnungen, Angebote, Newsletter-Texte oder E-Mails an Kunden: Nutze dafür komfortable Apps und Tools wie Sufio, die dir mithilfe professioneller Templates zur Hand gehen. So kannst du noch strukturierter und effizienter kommunizieren.
Corporate Behaviour: “Tue was ich sage undwas ich tue“
Der Begriff Corporate Behaviour beschreibt das Verhalten deines Unternehmens gegenüber Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern, aber auch das Image, das es nach außen ausstrahlt. Neben einer einheitlichen und guten Kommunikationsstrategie kann auch soziales Engagement deine interne und externe Wirkung positiv beeinflussen.
Positives Image durch soziales Engagement
Keine Sorge, du brauchst dafür nicht gleich ein opulentes Charity-Event zu planen. Informiere dich lieber in den lokalen Medien über aktuelle Aktionen in deiner Nähe. Gibt es vielleicht ein regionales Projekt, das du mit einer Spendenaktion unterstützen kannst? Oder dein Unternehmen engagiert sich für die Umwelt mittels Müllsammelaktionen oder umweltschonender Produktion? Bei Fielmann wird beispielsweise jedes Jahr für jeden eingestellten Mitarbeiter ein Baum gepflanzt. So profitieren Natur und Unternehmensimage gleichermaßen.
Wofür du dich auch entscheidest: wenn du etwas Gutes tun möchtest,wähle ein Projekt, das zu deiner Philosophie passt, denn sonst wirkst du schnell unglaubwürdig.
Corporate Culture: Der Mensch im Vordergrund
Ein weiterer entscheidender Baustein der Corporate Identity ist die Unternehmenskultur. Sie wird vor allem durch deine Werte und Normen außerhalb von transaktionalen Vorgängen geprägt. Die Corporate Culture ist keine verschriftlichte Ordnung, doch sie bestimmt maßgeblich die Kommunikation und das Verhalten deines Unternehmens und entwickelt sich meist organisch über die Jahre.
Jeder eingestellte Mitarbeiter trägt mit seinen Charaktereigenschaften zur Unternehmenskultur bei. Ausgedrückt wird diese in der Kleiderordnung, den Arbeitszeiten, dem Arbeitsumfeld, den Mitarbeiterboni, dem Umgang mit Kunden, der Kundenzufriedenheit sowie jeglichen Elementen des operativen Bereichs. Überlege dir, wofür dein Unternehmen einstehen will und lebe deinen Mitarbeitern diese Werte vor.
Corporate Philosophy: Ein klares Signal
Um deinen Mitarbeitern und Kunden deine Unternehmenskultur nahezubringen, etablierst du eine Unternehmensphilosophie, die in der Regel deiner Firmenidee entspricht. Am besten kannst du diese Mission in einem kurzen, prägnanten Slogan oder Motto zum Ausdruck bringen.Einer der bekanntesten Slogans ist wohl der von Google aus dem Jahr 2015: “Don’t Be Evil“ und bringt Googles Vision auf den Punkt.
Dies ist vor allem ratsam, wenn du dich für ein abstraktes Logo entscheidest, das Erklärung bedarf. Achte bei der grafischen Umsetzung jedoch darauf, dass der Slogan nicht zu sehr dominiert. Verwende daher am besten eine kleinere Schriftgröße im Vergleich zum Logo und zu den Haupttexten.
3 Wege zum Aufbau deiner persönlichen Corporate Identity
Eleganter Look durch schlichtes Design – Corporate Identity ist auch eine Stilfrage. Eine Corporate Identity ist ein wichtiges Kommunikations- und Führungsinstrument, aber ihr Aufbau erfordert Zeit und Geschick. Die Würze liegt dabei wie so oft in der richtigen Kombination von den oben beschriebenen Komponenten. Nachdem du dir ausführliche Gedanken über deine Vision und Mission gemacht hast, wird es Zeit diese visuell umzusetzen. Im Folgenden stellen wir dir drei Varianten für die Herangehensweisen an dein zukünftiges Corporate Design vor.
Variante 1: Das Do-it-Yourself Corporate Design
Am kostengünstigsten ist es natürlich, wenn du an deinem Unternehmensdesign selbst feilst. Doch das bedeutet auch eine Menge Arbeit, die zusätzlich zu deinem täglichen Geschäft anfällt.
Überlege daher genau, ob du genügend Zeit und Ressourcen aufbringen kannst. Wenn du diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten kannst, hilft dir die untenstehende Checkliste dabei, einen Anfang zu finden.
Erste Schritte zum eigenen CI-Design:
- Definiere und studiere deine Zielgruppe und fertige mindestens zwei Buyer Personas an. Nutze dafür kostenlose Templates.
- Bestimme deine Mission und Firmenphilosophie.
- Wähle einen Firmennamen, falls du noch keinen hast.
- Verpacke deine Mission in einem Slogan.
- Lege eine Schriftart und geeignete Farben fest.
- Gestalte dein Logo, wenn noch nicht geschehen.
- Übertrage dein Corporate Design konsequent auf alle Unternehmensbereiche wie Rechnungen, E-Mails, Newsletter und andere Belege.
Variante 2: Beauftragung einer Agentur für das gesamte Identitätskonzept
Alternativ kannst du die Erstellung deiner Corporate Identity auch in professionelle Hände geben. Es gibt verschiedene Designagenturen und Full-Service-Anbieter, die vom ersten Entwurf bis zur Umsetzung die komplette Arbeit übernehmen.
Dies ist in der Regel deutlich kostenintensiver und die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister erfordert viel Kommunikation. Denn schließlich muss er oder sie genau verstehen, wie du arbeitest und wer die Kunden deines Onlineshops sind. Damit die Zusammenarbeit gelingt, kannst du folgende Vorbereitungen treffen:
- Lege dein Budget fest.
- Informiere dich über mögliche Agenturen. Nutze dafür beispielsweise Erfahrungsberichte.
- Vergleiche mehrere Angebote.
- Formuliere deine Wünsche und Ideen. Untermauere sie mit konkreten Beispielen.
- Entscheide dich für eine Agentur, die gut zu dir passt (Größe, Arbeitsweise, Philosophie).
Variante 3: Corporate Design durch Crowdsourcing
Eine weitere Variante, um deine persönliche Corporate Identity aufzubauen, ist das sogenannte Crowdsourcing. In diesem Fall erstellst du eine Art Ausschreibung, in der du klar formulierst, welche Erwartungen und Wünsche dein Design erfüllen sollte. Dieses Briefing kannst du anschließend in Crowdsourcing-Portalen wie manugoo veröffentlichen und damit einen Designwettbewerb initiieren.
Dies ist meistens kostengünstiger als die Beauftragung einer Agentur, allerdings hängt der Erfolg entscheidend davon ab, wie gut du deine Ansprüche ausformulierst. Achte darauf, klare und präzise Anweisungen zu geben. Vermeide Mehrdeutigkeiten, denn das erspart dir überflüssige Rückfragen.
Für welchen Weg du dich entscheidest, hängt letztendlich davon ab, wie viele Ressourcen du aufbringen kannst und welche Anforderungen du an deine Corporate Identity hast. Unabhängig davon, welche Variante du wählst: Entscheidend ist, dass du dein Corporate-Identity-Design konsequent anwendest. Deshalb solltest du deinen neuen Look nicht nur auf deiner Webseite zeigen, sondern auch deinen E-Mails, Belegen und Rechnungen ein neues Gewand verpassen.
Corporate-Design für deine Rechnungen
Ist das Online-Business erst einmal richtig angelaufen, brechen für viele Unternehmen stressige Zeiten an, denn viele Verkäufe bedeuten natürlich auch, dass du vermehrt Rechnungen schreibst.
Integriere engagierte Helfer wie Sufio in deinen Arbeitsalltag, die dich bei unliebsamen Aufgaben wie dem Schreiben von Rechnungen, aber auch bei der konsequenten Umsetzung deines Corporate-Designs unterstützen. Auf diese Weise kannst du deine Büroarbeit schneller und einfacher erledigen und gewinnst Zeit, deine Dokumente, Belege und Unterlagen mit deinem persönlichen Firmendesign ansprechend zu gestalten. Denn wenn deine Rechnungen in deinem Unternehmenslook erstrahlen, baust du schneller eine Bindung zu deinen Kunden auf, schaffst Vertrauen und steigerst gleichzeitig deine Präsenz in der Wahrnehmung deiner Zielgruppe.
So stellst du sicher, dass deine wohldurchdachte Corporate Identity bis ins kleinste Detail umgesetzt wird – für ein stimmiges Gesamtbild, das dein Unternehmen präzise repräsentiert und wirkungsvoll dafür sorgt, dass deine Kunden sich bei dir wohlfühlen.
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