In diesem Artikel erfährst du, wie du die Steuern für deinen Shopify-Shop festlegst, wenn er in Österreich ansässig ist.
Der wichtigste Unterschied bei der Erhebung der Mehrwertsteuer in deinem Shop besteht darin, ob dein Unternehmen mehrwertsteuerlich registriert ist oder nicht. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Shopify-Mehrwertsteuer-Leitfaden für den Verkauf an EU-Kunden.
Wenn dein Unternehmen mehrwertsteuerregistriert ist und du sowohl an Verbraucher (B2C) als auch an Geschäftskunden (B2B) in verschiedenen Ländern der Europäischen Union verkaufen möchtest, musst du deine Steuereinstellungen und Steuersätze korrekt einstellen.
Wenn du einigen Kunden in deinem Shopify-Shop die Mehrwertsteuer in Rechnung stellen möchtest, anderen aber nicht, hast du zwei Möglichkeiten, je nachdem, wie du die Produktpreise anzeigen möchtest.
Wenn du hauptsächlich an Verbraucher (B2C) verkaufst, solltest du die Produktpreise als Preise inklusive Mehrwertsteuer ausweisen.
Du kannst deine Produktpreise inklusive Mehrwertsteuer anzeigen, deinen Geschäftskunden aber trotzdem erlauben, die Mehrwertsteuer an der Kasse abzuziehen:
- Geh in deinem Shopify-Adminbereich auf die Seite Einstellungen → Steuern und Zollgebühren.
- Aktiviere im Abschnitt Entscheiden, wie Steuern in Rechnung gestellt werden das Kontrollkästchen Preise inklusive Steuern anzeigen und speichere deine Änderungen.
- Rufe die Seite Einstellungen → Märkte auf.
- Klicke im Abschnitt Andere Märkte auf Konfigurationen.
- Aktiviere das Kontrollkästchen Steuern abhängig vom Land des Kunden einschließen oder nicht.
- Speichere deine Änderungen.
Falls es sich bei deinen Kunden überwiegend um Unternehmen (B2B) handelt, kannst du festlegen, dass deine Produktpreise ohne Mehrwertsteuer angezeigt werden.
Um deine Produktpreise ohne Mehrwertsteuer anzuzeigen:
- Geh in deinem Shopify-Adminbereich auf die Seite Einstellungen → Steuern.
- Deaktiviere im Abschnitt Entscheiden, wie Steuern in Rechnung gestellt werden das Kontrollkästchen Preise inklusive Steuern anzeigen und speichere deine Änderungen.
Ab 2022 beträgt der aktuelle Mehrwertsteuersatz in Österreich 20%. Darüber hinaus gibt es weitere ermäßigte Mehrwertsteuersätze von 13%, 10%, 5% und 0%, die für Produkte wie Brennholz, Weinherstellung, Bücher, Zeitungen und digitale Dienstleistungen gelten.
Beim Verkauf digitaler und physischer Waren in der EU gelten unterschiedliche Steuersätze, die sich nach dem steuerpflichtigen Umsatz deines Onlineshops richten.
Beim Verkauf von physischen Gütern an Kunden in Österreich – sowohl mit als auch ohne Mehrwertsteuerregistrierung – solltest du immer österreichische Mehrwertsteuer berechnen.
Bei Verkäufen an nicht mehrwertsteuerlich registrierte Kunden außerhalb Österreichs, aber dennoch innerhalb der EU, musst du die Mehrwertsteuer in Rechnung stellen, wobei der von dir berechnete Mehrwertsteuersatz davon abhängt, ob du den Schwellenwert für „Kleinstunternehmen“ von 10.000 € (ohne Mehrwertsteuer) überschreitest.
Wenn du an mehrwertsteuerlich registrierte Unternehmen in den anderen EU-Ländern verkaufst, solltest du keine Mehrwertsteuer berechnen. Shopify berechnet den Steuersatz automatisch auf der Grundlage der in deinen Steuereinstellungen festgelegten Art der Registrierung.
Verkauf innerhalb der Schwelle für „Kleinstunternehmen“
Wenn dein steuerpflichtiger Umsatz in den letzten zwölf Monaten außerhalb Österreichs, aber noch innerhalb der EU, unter dem Schwellenwert von 10.000 € (ohne MwSt.) liegt, solltest du die österreichische MwSt. allen nicht mehrwertsteuerlich registrierten Kunden in der Europäischen Union in Rechnung stellen.
Um die Steuerregelung für „Kleinstunternehmen“ in Anspruch nehmen zu können, musst du die Steuerbefreiung für „Kleinstunternehmen“ bei deiner örtlichen Steuerbehörde beantragen und nur eine einzige USt-Registrierung in der Europäischen Union haben.
Dann kannst du deine Steuereinstellungen in deinem Shopify-Adminbereich einrichten. Diese Aufgabe muss nur einmal durchgeführt werden.
Festlegen der Mehrwertsteuersätze für die Steuerbefreiung für „Kleinstunternehmen“ und Berechnung der Mehrwertsteuersätze deines Heimatlandes für alle Bestellungen:
- Geh in deinem Shopify-Adminbereich auf die Seite Einstellungen → Steuern und Zollgebühren.
- Klicke im Abschnitt Land/Region auf Europäische Union.
- Klicke im Abschnitt Versand innerhalb der EU auf USt erheben.
- Wähle im Fenster USt erheben die Option Befreiung für Kleinstunternehmen und klicke auf Nächste.
- Wähle dein Registrierungsland und gib deine USt-IdNr. ein. Lass dieses Feld leer, wenn du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragt, aber noch nicht erhalten hast. Du kannst sie später aktualisieren, wenn du sie erhältst.
- Speichere deine Änderungen, indem du auf die Schaltfläche USt erheben klickst.
Überschreiten der Schwelle zum „Kleinstunternehmen“
Wenn dein steuerpflichtiger Umsatz in den letzten zwölf Monaten außerhalb Österreichs, aber noch innerhalb der EU, über dem Schwellenwert von 10.000 € (ohne MwSt.) liegt, musst du dich in jedem der Länder, in die du verkaufst, für die MwSt. registrieren lassen und den dortigen MwSt.-Satz entrichten.
Das bedeutet, dass Kunden aus verschiedenen EU-Ländern mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen belastet werdensollten, die zwischen 17% und 27% liegen.
Wenn dein Unternehmen beispielsweise in Österreich ansässig ist und du Waren an Verbraucher in Belgien und Deutschland verkaufst und deine Gesamtverkäufe nach Belgien und Deutschland unter dem Schwellenwert von 10.000 € liegen, dann berechnest du den österreichischen Mehrwertsteuersatz von 20%.
Wenn dein Gesamtumsatz in Belgien jedoch den Schwellenwert von 10.000 € übersteigt, musst du dich sowohl in Belgien als auch in Deutschland für die Mehrwertsteuer registrieren lassen und die belgische Mehrwertsteuer auf in Belgien verkaufte Waren mit 21% und die deutsche Mehrwertsteuer auf in Deutschland verkaufte Waren mit 19% berechnen.
Wenn der Schwellenwert überschritten wird, kann die Registrierung für die Mehrwertsteuer in jedem EU-Land zeitaufwändig und kompliziert werden. In diesem Fall kannst du das One-Stop-Shop-Schema (OSS) der Union nutzen. Auf diese Weise kannst du weiterhin die Mehrwertsteuer des Landes, in dem du verkaufst, in Rechnung stellen, musst aber nur eine einzige OSS-Mehrwertsteuererklärung abgeben.
Anmerkung
Dies gilt nur für Verbraucher, die nicht mehrwertsteuerpflichtig sind. Wenn du an mehrwertsteuerpflichtige Unternehmen in der EU verkaufst, musst du keine Mehrwertsteuer berechnen.
Um deinen Kunden in Belgien und Deutschland den richtigen Mehrwertsteuersatz in Rechnung zu stellen, musst du deine Steuereinstellungen entsprechend anpassen. Shopify bietet dir die Möglichkeit, OSS als deinen MwSt.-Registrierungstyp auszuwählen, so dass du automatisch die korrekten MwSt.-Sätze berechnen kannst.
So legst du Mehrwertsteuersätze für das OSS-System fest und berechnest die Mehrwertsteuersätze des Versandlandes deiner Kunden auf alle Bestellungen:
- Geh in deinem Shopify-Adminbereich auf die Seite Einstellungen → Steuern und Zollgebühren.
- Klicke im Abschnitt Land/Region auf Europäische Union.
- Klicke im Abschnitt Versand innerhalb der EU auf USt erheben.
- Wähle im Fenster USt erheben die Option One-Stop-Shop-Registrierung und klicke auf Nächste.
- Wähle dein Registrierungsland und gib deine USt-IdNr. ein. Wenn du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragt, aber noch keine erhalten hast, lass dieses Feld leer. Du kannst sie später aktualisieren, wenn du sie erhältst.
- Speichere deine Änderungen, indem du auf die Schaltfläche USt erheben klickst.
Jetzt gelten die Mehrwertsteuersätze des Versandlandes deiner Kunden automatisch für alle Verkäufe in der EU.
Verkaufen mit einer länderspezifischen Registrierung
Einige Unternehmen können sich dafür entscheiden, weiterhin für jedes EU-Land, in das sie liefern, eine Steuerregistrierung vorzunehmen. Wenn das auf dich zutrifft, kannst du in Shopify eine lokale Umsatzsteuer-Identifikationsnummer für ein anderes Land hinzufügen, mit der du die korrekten Mehrwertsteuersätze berechnen kannst. Shopify wendet dann automatisch die Mehrwertsteuersätze an, die auf deiner Mehrwertsteuerregistrierung basieren.
Hinzufügen der lokalen Umsatzsteuer-Identifikationsnummer:
- Geh in deinem Shopify-Adminbereich auf die Seite Einstellungen → Steuern und Zollgebühren.
- Klicke im Abschnitt Land/Region auf Europäische Union.
- Klicke im Abschnitt Versand innerhalb der EU auf USt erheben.
- Wähle im Fenster USt erheben die Option Länderspezifische Registrierung und klicke auf Nächste.
- Wähle Land und gib deine USt-IdNr. ein. Wenn du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragt, aber noch keine erhalten hast, lass dieses Feld leer. Du kannst sie später aktualisieren, wenn du sie erhältst.
- Speichere deine Änderungen, indem du auf die Schaltfläche USt erheben klickst.
- Um die lokale Umsatzsteuer-Identifikationsnummer für jedes Land, in dem du registriert bist, hinzuzufügen, klicke auf die Option Land hinzufügen und bestätige die Auswahl durch Klicken auf die Schaltfläche Land hinzufügen.
Wenn du das zusätzliche Land, in dem du mehrwertsteuerpflichtig bist, nicht auswählen kannst, must du zunächst eine Versandzone erstellen. So erstellst du eine Versandzone:
- Geh in deinem Shopify-Adminbereich auf die Seite Einstellungen → Versand und Zustellung.
- Klicke im Bereich Versand auf Verwalten → Versandzone erstellen.
- Gib den Namen der Versandzone ein, füge über die Suchleiste das Land (oder die Länder) hinzu, wo du mehrwertsteuerpflichtig bist, und klicke abschließend auf Fertig.
- Füge die Versandkosten hinzu, um diese Zone verfügbar zu machen.
- Speichere deine Änderungen.
Für den Verkauf digitaler Waren aus Österreich in andere EU-Länder und das Vereinigte Königreich gelten besondere Regeln. Doch zunächst ist es wichtig zu verstehen, was genau digitale Dienstleistungen sind.
Zu den digitalen Waren oder Dienstleistungen gehören Rundfunk- und Fernsehsendungen, Telekommunikationsdienste und elektronisch erbrachte Dienstleistungen wie Online-Zeitschriften, Musik, Filme und Spiele.
Auch wenn ein Unternehmen das Internet zur Erleichterung des Handels nutzt, bedeutet dies nicht immer, dass es elektronische Dienstleistungen anbietet. So ist beispielsweise der Verkauf von Waren, bei dem die Bestellung und die Abwicklung elektronisch erfolgen (z. B. über einen Shopify-Shop), nicht eine digitale Dienstleistung. Dies wird als Verkauf von Waren betrachtet und unterliegt den oben genannten üblichen MwSt-Vorschriften.
Die MwSt-Vorschriften für den Verkauf digitaler Dienstleistungen
Wenn du digitale Dienstleistungen von Österreich aus in andere EU-Länder oder an Verbraucher im Vereinigten Königreich erbringst, gibt es keine Registrierungsschwelle (wie z. B. die Befreiung für Kleinstunternehmen in Höhe von 10.000 €).
Wenn du also an Privatpersonen oder nichtmehrwertsteuerpflichtige Unternehmen verkaufst, musst du dich in diesem Land für Mehrwertsteuerzwecke registrieren lassen und deinen Kunden den dortigen Mehrwertsteuersatz in Rechnung stellen.
Wenn du digitale Dienstleistungen an mehrwertsteuerpflichtige Unternehmen verkaufst, sind diese für die Abführung der Mehrwertsteuer an die Steuerbehörden in deinem Land verantwortlich.
Die Registrierung für die Mehrwertsteuer in mehreren Ländern kann recht zeitaufwendig sein. Shopify-Shop-Besitzer in Österreich, die in andere EU-Länder (außer Nordirland) verkaufen, können sich für den mehrwertsteuerpflichtigen Mini One Stop Shop (MOSS) registrieren. Das MOSS-System ermöglicht es Unternehmen, die für Dienstleistungen in ihrem eigenen Land geschuldete Mehrwertsteuer über ein Webportal zu melden.
Sobald du die Steuersätze in deinem Shop korrekt eingestellt hast, erstellt Sufio automatisch gültige Rechnungen mit einer exakten Aufschlüsselung der berechneten Mehrwertsteuer.
Rechnungen können in mehreren Sprachen erstellt werden und enthalten alle erforderlichen Angaben, damit sie mit den Rechnungsstellungsvorschriften in der EU konform sind.
Die Ausstellung von Rechnungen mit der korrekten steuerlichen Aufschlüsselung ist für deine Buchhaltung und für steuerliche Zwecke unerlässlich.
Wenn du an Unternehmen (B2B) verkaufst, enthalten Sufio-Rechnungen alle erforderlichen Informationen sowie die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr. oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer) deines Onlineshops und deiner Geschäftskunden.
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